Gemeinsamer Aufruf: Auf den Wegen bleiben, die Wiesen meiden

  • Pressemitteilung

Es gibt sie noch im Coburger Land: seltene Wiesenbrüter wie Braunkehlchen, Wiesenpieper, Wachtelkönig, Bekassine und Kiebitz. Aber ihr Lebensraum schrumpft. Dauerhaft feuchte Wiesen gibt es nicht mehr viele. Deshalb sind die Bestände der Wiesenbrüter inzwischen längst kritisch klein geworden. „Bei einigen Arten gibt es gerade mal noch eine Handvoll Brutpaare im Coburger Land“, sagt Christian Fischer (Foto), der als Gebietsbetreuer bei der Coburger Kreisgruppe im Landesbund für Vogelschutz die Bestände der Wiesenbrüter ständig im Blick hat. Fischer weiß deshalb, was die bedrohten Vogelarten zwischen März und Ende Juli gar nicht gebrauchen können: „Jede Störung kann dramatische Auswirkungen haben.“

Störungen, bei denen die Wiesenbrüter aus dem Nest aufgescheucht werden und dann die Eier oder die Jungvögel ungeschützt sind, gibt es viele: Spaziergänger, Reiter und insbesondere freilaufende Hunde schrecken die Vögel auf.

Naturschutzverbände sowie die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt bitten die Bevölkerung deshalb eindringlich, die Vorgaben für geschützte Bereich zu akzeptieren. Eine der wichtigsten Vorgaben ist: Hunde gehören an die (kurze) Leine. Und Menschen auf die ausgewiesenen Wege.

Aber nicht nur die Vertreter des Vogel- und Naturschutzes haben großes Interesse daran, dass Hunde nicht in den Wiesen unterwegs sind. Auch Sebastian Porzelt (Kreisobmann beim Bayerischen Bauernband) und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach stehen hinter dem Aufruf, dass Mensch und Hund miteinander auf den Wegen bleiben sollen. Denn für die Landwirte ist Hundekot im Grünfutter ein riesengroßes Problem. „Wir hatten im Itzgrund im vergangenen Jahr Todesfälle bei Kühen, die nachgewiesen auf Hundekot zurückzuführen waren“, sagt Porzelt. Für ihn wäre es deshalb „ein Mindestmaß an Verantwortungsbewusstsein“, wenn Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere in einer Tüte mitnehmen und anderweitig entsorgen.

Wiesenbrütergebiete gibt es im Itzgrund, den Glender Wiesen, dem Offenland im Bereich Meeder/Wiesenfeld/Sulzdorf/Beuerfeld, den Schafswiesen südwestlich von Wiesenfeld und in der Rodachaue. Genau beschrieben sind diese im Flyer „Wiesenbrüter im Coburger Land“, der unter anderem im Bürgerservice am Landratsamt Coburg sowie zum Download auf der Homepage des Landkreises Coburg erhältlich ist.

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